Es ist schon einige Jahr her, als ich in einem Car sass, der viel zu dick und lang für die kleine, sich schlängelnde Waldstrasse war. Der Chauffeur musste in jeder Kurve mehrmals vor und zurück, vor und zurück, manchmal sass ich regelrecht über dem Abgrund. Jedoch vertraute ich auf den Profi am Steuerrad. Heil angekommen, sah ich beim Aussteigen, wie unser Fahrer nassgeschwitzt war und innerlich "flatterte". Erst jetzt wurde ich mir gewahr, was er geleistet hatte, und wie schwer das für ihn gewesen sein muss. Ich bedankte mich sehr und machte ein freundliches Kompliment. Im Nachhinein war ich mit mir nicht zufrieden. Wir hatten ihn allein gelassen. "Er muss das doch können, ist ein Profi", haben wohl viele gedacht. Oder wir haben gar nichts gedacht, auch schlimm. Nein, er ist Mensch, er hatte 30 oder 40 Personen im Bus, für die er Verantwortung trug. Wie wäre es gewesen, wenn wir nach jeder Kurve geklatscht und ihm zugejubelt, ihn auf diese Weise nicht allein gelassen hätten! Wir hätten die Welt ein bisschen schöner gemacht.

Anderen gegenüber aufmerksam und mitfühlend zu sein kann dann gelingen, wenn wir in uns so weit heil, stabil und in unserer Kraft sind, dass etwas übrig bleibt um uns zu verschenken. Davor sind wir oft so mit uns selber, mit unseren Emotionen, Problemen und Herausforderungen des Alltags beschäftigt, dass wir weder Reserven noch Lust haben uns um mehr zu kümmern oder mehr Verantwortung zu übernehmen als unbedingt nötig. In diesem Sinne ist es unsere Pflicht, zuerst für uns selbst zu sorgen, denn das nützt unserem Umfeld am allermeisten! 

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